Hamostaseologie 1981; 01(02): 55-65
DOI: 10.1055/s-0038-1656591
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Schattauer GmbH

Primär- und Sekundärprävention bei peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen: Antikoagulantien oder Plättchenfunktionshemmer?

H. K. Breddin
1   Aus dem Zentrum der Inneren Medizin, Abteilung für Angiologie, der J.-W.-Goethe-Universität, Frankfurt/Main
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21 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Soweit die bisher vorliegenden prospektiven klinischen Studien eine Beurteilung zulassen, ist es unwahrscheinlich, daß man mit Antikoagulantien oder mit den bisher geprüften Thrombozytenfunktionshemmern das Fortschreiten der Arteriosklerose selbst verhindern kann. Bei Patienten mit peripheren Gefäßerkrankungen ist eine Behandlung mit Antikoagulantien dann indiziert, wenn multiple Stenosen vorliegen, weil der Verschluß solcher Stenosen bei einem Teil der Patienten verhindert werden kann. Die Behandlung mit Antikoagulantien ist außerdem indiziert bei Patienten nach Bypassoperationen zur Verhütung von Reverschlüssen.

Dagegen ist bei Patienten mit schlechten Ausflußverhältnissen nach einer Gefäßoperation und nach Thrombendarteriektomie zur Verhütung von Reverschlüssen eine Behandlung mit Azetylsalizylsäure angezeigt. Es gibt keinen Anhalt dafür, daß Azetylsalizylsäure in sog. kleinen Dosen von weniger als 300 mg/Tag wirksam ist. ASS sollte in einer Dosierung von 3 × 500 mg oder bei Verwendung von Präparaten mit verzögerter Resorption (z. B. Monobeltin®) in einer Dosis 2 × 750 mg verabreicht werden.